Anfang Dezember 2001
Raoul & Helen -- Canberra


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Schon wieder erreichen Euch unsere Weihnachtsgrusse mit den besten Wuenschen fuer das naechste Jahr. "Die Zeit vergeht im Sauseschritt," selbst fuer Raoul, der doch im Ruhestand sein soll. Wir halten uns auf dem Trapp und es geht uns beiden gut. Gleiches wuenschen wir Euch, je nach dem wie es Euch Euer Rahmen (gesellschaftlich, sozial und wirtschaftlich) erlaubt. Was darueber ist, ausser bei intellekueller Neugierde, ist von Uebel, besonders wenn es mit der Wirtschaft bergab gehen sollte. Also: Ein gesegnetes Fest! Ein gutes Jahr 2001.

Von Helen ist zu berichten, dass sie seit Maerz fuer einen Teil ihrer seelsorgerischen Arbeit bezahlt wird. Sie hat eine 40%ige Stelle als Seelsorger (pastoral care worker) in Canberras katholischem Krankenhaus. Die Arbeit, be-zahlt oder nicht bezahlt, befriedigt sie sehr. Sie kann dabei ihr Einfuehlungs- und Sprachvermoegen anbringen bei Einwanderern, besonders aus der Zeit nach dem 2. Weltkrieg. Menschen aus Estland haben sie besonders ins Herz geschlossen. So trafen wir Anfang November Udo Petersoo aus Toronto, Canada, den Erzbischof der Estischen Lutherischen Kirche ausserhalb Estlands. Darueber hinaus ist sie weiterhin fuer unsere Gemeinde taetig, besonders im Rahmen des MOPS Programms, als "weise Eule" fuer juengere Muetter und deren Kinder.

Raoul hat wie im Jahr zuvor an der Universitaet des Dritten Alters (U3A) seine zwei Geschichtskurse gegeben. Der eine behandelt mehr oder weniger chronologisch die Geschichte mittelalterlicher Machtstrukturen (400-1500). Der andere, mehr fuer Familienhistoriker bestimmt, geht von der Gegenwart in die Geschichte zurueck mit der Frage, was fuer wirtschaftliche, soziale und politische Faktoren jeweils die vorhergegangene Generation beeinflusst haben, zu handeln oder auch nicht zu handeln. Sein Buch dient dabei in gewisser Hinsicht als Vorlage. Darueber hinaus ist es Raoul wiederum gelungen, fuer jeden Dienstag im Juni, August und Oktober Verantwortliche zu finden, die 2-3 Sprecher zu einem interessanten Thema zusammenbringen. Interessante Sprecher (unbezahlt) sind oft leichter zu finden als Produzenten, die ja gewisse Risiken auf sich nehmen muessen.

Unsere Kinder duerfen selber von sich berichten. Wir duerfen aber feststellen, dass wir froh sind, dass wenig-stens Miriam (26) in unserer Naehe wohnt, in Queanbeyan, NSW. Wir freuen uns auf das Familientreffen, das Nicola (29) und Craig fuer den 29. Dez. im Botanischen Garten in Naehe ihres Hauses in Geelong (750 km entfernt) vorbereiten. Fuer Robert (32) in Loxton, SA, (1200 km entfernt) ist der Sommer immer die Zeit der groessten Arbeit. Fuer Richard (34), Keryn und unsere Enkel Martin (fast 6) und Thomas (4) wird es die zweite Weihnacht in Wiesbaden (17000 km) sein. Im Juni haben wir uns ueber den unerwarteten Besuch der Familie in Canberra gefreut. Wir Eltern sind dankbar, dass es allen von unseren Kindern auf ihre Art gut geht. Moege es so bleiben.

Fuer uns beide war die Reise um die Welt ein Hoehepunkt des Jahres. Wir flogen am 25.7. ab Canberra nach Wien und sahen Csárdásfurstin am 26. Am naechsten Tag ging es weiter nach Helsinki, wo wir drei schoene und interessante Tage verbrachten. Dann ging es per Bahn nach St. Petersburg, wo wir nicht nur die Hermitage Galerie, die Festung Peter und Paul und den alten Lutherischen Friedhof mit so vielen interessanten Namen von Menschen aus dem Baltikum sahen, sondern auch Familie Proffen trafen, die sicherlich mit uns verwandt ist. Weiter ging es mit dem Zug nach Tallinn (Reval) und, zwei Tage spaeter, mit dem Bus nach Tartu (Dorpat), wo unser Proffen an der alten Universitaet 1817 promoviert hat. Zurueck nach Tallinn und mit der Faehre nach Helsinki ging die Reise und, zwei Tage spaeter, per Lufthansa nach Muenchen und per Bahn zur Cousine und Familie nach Traunwalchen. Ein Rutsch mit Gaby und Dieter in das Salzbergwerk in Hallein war ein Erlebnis, das Raoul sich seit seiner Schulzeit gewuenscht hatte.

Weiter ging die Reise per Bahn ueber Salzburg, Bad Ragaz, Andermatt und Brig zu Raouls Bruder Udo, Debby und Sohn Isaac in Gryon. Gemeinsam machten wir einen Ausflug zum Stausee Emosson und trafen uns mit ihren verheirateten Toechtern Naomi und Samantha in Lausanne. Am 18.8. fuhren wir per Bahn nach Wiesbaden zu Richard und seiner Familie. Wir unterbrachen die Reise fuer zwei Stunden in Biel und trafen uns zum Mittagessen mit Nichte Natasha und Paul und ihren drei kleinen Jungen. In Wiesbaden durften wir Grosseltern sein. "Wo ist meine Oma?" war ein Schrei Martins, mit dem er uns eines Morgens weckte. Gemeinsam machten wir Ausfluege, wobei der mit dem KD nach St. Goar noch lange in unserem Gedaechtnis sein wird. Helen und Raoul besuchten das Grab von Raouls Eltern in Offenbach, Raouls Onkel Helmut und Tante Lore in Bad Nauheim, und Freunde aus Raouls Zeit an der Universitaet Frankfurt. Am 28.8. ging es per Bahn ueber Nuernberg nach Muenchen fuer einige nette Tage mit Astrid.

Am 3.9. nahm uns UA zum Dulles Flughafen nach Washington, auf den ersten Teil der Reise nach Hause. Die naechsten neun Tage umfuhren wir in einem Mietwagen Washington und sahen dabei Williamsburg, VA, Monticello, VA, Gettysburg, PE, Philadelphia, PE, und Dover, DE. Am spaeten Morgen des 11. Sept, fauchte uns ein Polizist in Frederick, MD, an, dass wir hier nicht anhalten duerften, nachdem was gerade passiert sei. Wir hatten keine Ahnung. Am Abend schickten wir Miriam ein E-Mail von einer schoenen Privatpension (B&B) im historischen Harpers Ferry, in dem wir feststellten, dass wir sicher und in bester Gesundheit seien. Wegen der Sperre aller Fluege ueber den USA verschob sich unser Abflug vom Dulles Flughafen um vier Tage, auf den 16. Sept. Am 12. gaben wir unser Auto ab, nahmen jedoch sofort ein weiteres und fluechteten nach Front Royal, VA. Hier fanden wir nicht nur ein billiges Motel, sondern entdeckten von hier aus bei herrlichen Wetter Teile des Appalachian Wanderweges. Am 16.9. flogen wir dann von Dulles aus nach Los Angeles, verpassten jedoch unseren Weiterflug. So kamen wir in Sydney erst am 19.9. an. Wir stellten fest, dass unser Gepaeck noch in Los Angeles war und dass Ansett, unsere Verbindung nach Canberra, Konkurs angemeldet hatte. Raoul hat wiederum einen ausgiebigen Reisebericht zusammengestellt, den er Interessenten gerne per E-Mail (oder Flugpost) zuschickt.



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